Pferde sind majestätische und robuste Tiere, aber auch sie sind nicht vor Krankheiten gefeit. In diesem Artikel schauen wir uns die 10 häufigsten Pferdekrankheiten an. Diese Liste soll Dir helfen, die Symptome frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Es ist wichtig zu betonen, dass dieser Artikel keine Gesundheitsversprechen macht und Du im Zweifelsfall immer einen Tierarzt konsultieren solltest.
1. Kolik: Die unterschätzte Gefahr
Kolik ist eine der häufigsten und gefährlichsten Pferdekrankheiten. Dabei handelt es sich um starke Bauchschmerzen, die verschiedene Ursachen haben können, wie z.B. Verstopfungen, Gasansammlungen oder Darmverdrehungen. Die Symptome sind oft Unruhe, Wälzen und Schwitzen. Kolik kann durch Fütterungsfehler, wie plötzliche Futterumstellungen oder schlechtes Heu, verursacht werden. Eine schnelle tierärztliche Behandlung ist entscheidend.
2. Hufrehe: Eine ernste Stoffwechselerkrankung
Hufrehe ist eine schmerzhafte Entzündung der Huflederhaut, die oft durch fütterungsbedingte Krankheiten beim Pferd verursacht wird. Übermäßige Aufnahme von Fruktan, häufig in frischem Gras, oder eine Stoffwechselstörung können Hufrehe auslösen. Zu den Symptomen zählen Lahmheit, warme Hufe und ein charakteristischer, gezwungener Gang. Eine frühzeitige Diagnose und Anpassung der Fütterung sind essenziell.
3. Atemwegserkrankungen: Von Husten bis COPD
Atemwegserkrankungen sind ebenfalls häufig bei Pferden. Sie reichen von einfachem Husten bis hin zu chronisch obstruktiver Bronchitis (COPD). Ursache können Staub, Schimmel im Heu oder Allergien sein. Regelmäßige Reinigung des Stalls und qualitativ hochwertiges Futter können vorbeugen. Achte auf Symptome wie Husten, Nasenausfluss und erschwerte Atmung.
4. Hautkrankheiten: Von Pilzen bis Parasiten
Pferde können unter verschiedenen Hautkrankheiten leiden, wie z.B. Pilzinfektionen, Mauke oder Sommerekzem. Diese Krankheiten können durch Parasiten, Allergien oder eine feuchte Umgebung verursacht werden. Die Behandlung erfordert oft spezielle Salben oder Shampoos und eine Verbesserung der Stallhygiene.
5. Hahnentritt: Eine neurologische Störung
Der Hahnentritt ist eine neurologische Erkrankung, bei der das Pferd die Hinterbeine unkontrolliert hochzieht. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, können aber Verletzungen oder Entzündungen der Nerven sein. Symptome sind das auffällige Hochziehen der Hinterbeine im Schritt. Eine tierärztliche Untersuchung ist notwendig, um die beste Behandlungsstrategie zu finden.
6. Zahnprobleme: Mehr als nur Zahnschmerzen
Zahnprobleme bei Pferden sind häufig und können zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Haken, scharfe Kanten oder Fehlstellungen können Schmerzen und Fressprobleme verursachen. Regelmäßige Zahnkontrollen durch einen spezialisierten Tierarzt sind wichtig, damit Du Probleme frühzeitig erkennst und behandeln kannst.
7. Abszesse: Schmerzhaft und unangenehm
Abszesse bei Pferden entstehen oft durch Verletzungen oder Fremdkörper, die eine Infektion verursachen. Sie äußern sich durch Schwellungen, Schmerzen und Fieber. Die Behandlung erfordert oft das Öffnen und Reinigen des Abszesses sowie eine Antibiotikatherapie. Eine gute Stallhygiene kann helfen, das Risiko zu verringern.
8. Spat: Eine degenerative Gelenkerkrankung
Spat ist eine Arthrose im Sprunggelenk, die oft durch Überlastung oder Verletzungen verursacht wird. Symptome sind Lahmheit und steifer Gang, besonders nach Ruhephasen. Die Behandlung umfasst Schonung, entzündungshemmende Medikamente und manchmal spezielle Hufbeschläge.
9. Nervenentzündungen: Oft schwer zu diagnostizieren
Nervenentzündungen beim Pferd können durch Verletzungen, Infektionen oder Vergiftungen entstehen. Symptome sind Lähmungen, Muskelzittern oder unkoordinierte Bewegungen. Eine genaue Diagnose ist erfordert oft umfassende Untersuchungen und Tests durch den Tierarzt. Bitte beachte: Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und kann langwierig sein.
10. Übertragbare Krankheiten: Eine Gefahr für Mensch und Tier
Es gibt einige übertragbare Krankheiten, die von Mensch auf Pferd und umgekehrt übertragen werden können, wie z.B. Tetanus oder Tollwut. Regelmäßige Impfungen und Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit erkrankten Tieren sind essenziell, um eine Ansteckung zu verhindern. Bei Verdacht auf eine übertragbare Krankheit sollte sofort ein Tierarzt informiert werden.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Die häufigsten Krankheiten beim Pferd lassen sich oft durch gute Pflege, hochwertige Fütterung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen verhindern. Eine Pferdekrankenversicherung kann Dir dabei helfen, die Kosten für Behandlungen im Ernstfall zu decken. Besonders bei meldepflichtigen Krankheiten beim Pferd ist schnelles Handeln wichtig, um die Ausbreitung zu verhindern.
Fazit zu Pferdekrankheiten
Pferdekrankheiten können vielfältig und ernsthaft sein, doch mit Wissen und Vorsorge lassen sich viele Probleme frühzeitig erkennen und behandeln. Achte auf die Gesundheit Deines Pferdes und konsultiere bei Unsicherheiten immer einen Tierarzt. So bleibt Dein Pferd lange gesund und glücklich. Lies auch unseren Ratgeber zum Thema Pferdefütterung im Winter.